„Da würde ich lieber einmal die Woche ein gutes Stück Fleisch essen, das aus einem ökologischen Betrieb kommt“, moniert Wenzel. Für ihn sind Fleischersatzprodukte keine Alternative. Diese enthielten „viel Zucker, Salz und Geschmacksverstärker“. So seien beim bekannten Burgerpatty-Hersteller „Beyond Meat“ stark erhöhte Mengen an Mineralölbestandteilen nachgewiesen worden. Auch der Einsatz von geschmacksverstärkenden Hefeextrakten wird kritisiert, erläutert Franziska Telser. Ernährungsberater Wenzel empfiehlt: Veganer*innen und Vegetarier*innen sollten statt Fleischersatzprodukten auf Gemüse setzen. Am besten seien unbehandelte Produkte aus biologischem Anbau. Diese erkenne man am EU-Bio-Siegel – noch höhere Standards bieten Anbauverbände wie Bioland, Naturland oder Demeter, meint Wenzel. Aus diesem Gemüse könne man sich beispielsweise ein schnelles Thai-Curry oder eine Bowl machen: Gesund und Lecker, ganz ohne Fertigprodukte, lobt der Influencer und Ernährungsberater.

Anmerkung der Redaktion

Christian Wenzel ist ein Influencer und Unternehmer. Er hat in Darmstadt Allgemeines Management studiert und hat anschließend als Projektmanager sowie im Kundenservice von Apple gearbeitet. 2011 hat er das Werbeunternehmen „Digital Branding“ gegründet. Seit 2013 ist er Geschäftsführer und Influencer bei „Vegan Athletes“, einer Online-Plattform zu veganer Fitnessernährung. Franziska Telser ist eine deutsche Journalistin. Sie hat Informationswissenschaften und Unternehmenskommunikation in Neu-Ulm studiert und anschließend bei der Regionalzeitung SCHWÄBISCHE ZEITUNG ein Volontariat absolviert. Seit 2020 arbeitet sie beim BUSINESS INSIDER als Redakteurin in den Ressorts Karriere, Wissen und Leben. BUSINESS INSIDER ist ein US-amerikanisches Unternehmen, das seit 2009 mehrere Nachrichtenseiten betreibt. Neben einer Website für globale Themen aus Politik und Wirtschaft gibt es auch den “Tech Insider“ oder “Markets Insider“. Zudem betreibt BUSINESS INSIDER Onlineausgaben für Australien, Indien, Malaysia, Indonesien, Singapur, China, Großbritannien, Südafrika und Dienste in den Landessprachen für Deutschland und Polen. Seit 2015 hält die Axel Springer SE 97 Prozent der Unternehmensanteile, den Rest besitzt Unternehmer Jeff Bezos, Gründer von Amazon und Investor der THE WASHINGTON POST. Die Website wurde mehrfach öffentlich für ihre polarisierenden Schlagzeilen, das sogenannte Clickbaiting, kritisiert.

„Für mich ist ein Fleischersatz zum Beispiel von Beyond Meat vollkommen undurchsichtig und ein totales Kunstprodukt“, wettert Ahlers. Bereits an vierter Stelle der Zutatenliste tauchten Aromen auf. Das sei ungesund und gehe am Thema Nachhaltigkeit und Umwelt vorbei. Stattdessen solle man einfach weniger Fleisch essen – oder vegane Fleischersatzprodukte in Erwägung ziehen. „Unsere veganen Fischstäbchen enthalten Schwarzwurzeln und anderes Gemüse sowie Leinöl. Einen Umweg über Chemie für den Geschmack brauchen wir nicht.“, sagt der Frosta-Chef in Eigenwerbung für sein Unternehmen.

Anmerkung der Redaktion

Felix Ahlers, geboren 1966, ist ein deutscher Manager und Vorstandsvorsitzender des Unternehmens Frosta AG. Nachdem Ahlers, Sohn des Frosta-Eigentümers Dirk Ahlers, eine Ausbildung zum Koch absolvierte, studierte er von 1988 bis 1992 Volkswirtschaftslehre in Paris. Daraufhin studierte er Unternehmensmanagement in Chicago, USA. Seit 1999 ist er für das Familienunternehmen Frosta tätig. Dort sitzt er seit 2010 im Vorstand. Birger Nicolai, geboren 1959, ist ein Wirtschaftsjournalist. Er hat in Mannheim Geschichte und Englisch studiert und hat von 1990 bis 2000 als Wirtschaftsredakteur bei der Regionalzeitung MANNHEIMER MORGEN gearbeitet. Seitdem arbeitet er bei DER WELT/WELT AM SONNTAG als Wirtschaftskorrespondent in Hamburg. 2011 hat er den Deutschen Journalistenpreis für den Artikel „Millionen verdienen mit Piraten“ bekommen. DIE WELT ist eine überregionale Tageszeitung mit Sitz in Berlin, die zum Axel Springer Konzern gehört. Sie wurde 1946 gegründet und erschien zuletzt in einer verkauften Auflage von knapp 71.000 Exemplaren (4/2020). Anfang 2010 lag diese noch bei über 250.000. EUROTOPICS bezeichnet die WELT als konservativ. In ökonomischen Fragen positioniert sich die Zeitung meist wirtschaftsliberal. Das Goethe-Institut findet, die WELT ziele in ihrer Printausgabe auf „mittelständische Unternehmer und Selbstständige, die konservative Werte schätzen“. Auch WELT-Autor*innen bekennen sich zu den Leitlinien des Axel-Springer-Verlages, die unter anderem ein Eintreten für „die freie und soziale Marktwirtschaft“, sowie Solidarität mit den USA und Israel fordern.

In der Fachliteratur werde Sojaprodukten ein großes Potential zugeschrieben. Dabei würden jedoch die Auswirkungen der Massenproduktion von Soja auf die Biodiversität und die Regenwaldabholzung vernachlässigt, kritisiert Anthony. Denn es könne nicht ausgeschlossen werden, dass durch den Anbau von Sojapflanzen für den Menschen indirekt auch tropischer Regenwald abgeholzt wird. Abholzung geschehe zwar normalerweise nur für Flächen zum Anbau von Futtersoja für Tiere. Doch auch Soja für den Menschen könne für Regenwaldabholzung sorgen „wenn zum Beispiel auf ehemaligen Futterflächen nun Soja für den menschlichen Verzehr angebaut wird, das Futtersoja aber nun auf Flächen wächst, auf denen zuvor noch Wald stand“, schreibt Annika Keilen. Denn die Konkurrenz für Sojaanbauflächen steige. Doch noch mache Soja für den menschlichen Verzehr nur einen kleinen Teil der Sojaimporte der EU aus – 87 Prozent werde für Tierfutter verwendet, berichtet Keilen. Es sei daher sinnvoll, den Fleischkonsum zu verringern. Doch dadurch dürfe man nicht zu sehr auf Fleischersatzprodukte aus Soja verfallen, warnt die Journalistin.

Anmerkung der Redaktion

Dr. Florian Antony ist ein deutscher Umwelternährungsexperte. Er hat von 2003 bis 2010 in Freiburg Biologie und Geschichte auf Lehramt studiert und 2019 an der „Plant Biomechanics Group“ seine Promotion zu biomimetischen Produkten und Verfahren erhalten. Seit 2013 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Öko-Institut in Freiburg. Dort sind seine Forschungsschwerpunkte nachhaltiger Konsum sowie nachhaltige Ernährungssysteme. Annika Keilen ist eine deutsche Klimajournalistin. Sie schreibt für mehrere Zeitungen als freie Autorin zu Klimathemen und -protesten. Unter anderem schreibt sie für die FRANKFURTER RUNDSCHAU (FR), KLIMAREPORTER und das linke Online-Magazin ND. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU (FR) ist eine Tageszeitung mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie erschien erstmals 1945 und sollte ein linksliberales Gegenmodell zur eher konservativ ausgerichteten Frankfurter Konkurrenz (FAZ, FNP) darstellen. Durch die Medienkrise brach das sonst auflagenstarke Blatt ab 2001 ein und musste 2012 Insolvenz anmelden. Das Goethe-Institut bemerkte 2011, das einstige „Leitmedium der linken Intellektuellen“ sei redaktionell „bis zur Bedeutungslosigkeit ausgedünnt“. Nach mehreren Übernahmen und Verkäufen in den letzten zwanzig Jahren gehört sie seit 2018 zur Ippen-Verlagsgruppe, einem der größten Medienkonzerne in Deutschland. Die Auflage lag im vierten Quartal 2020 bei gut 160.000 Exemplaren.